Neuerungen 2011

Heckflügel: Durch Tastendruck am Lenkrad kann ein Teil des Heckflügels so verstellt werden, dass sich der Anpressdruck verringert. Das macht die Autos schneller. Erlaubt ist der Einsatz im Rennen nur in einer bestimmten Zone und bei einem zeitlichen Abstand zum Vordermann ab einer Sekunde. Im Training und in der Qualifikation können die Piloten das System jederzeit abrufen.

Kinetic Energy Recovery System (KERS): Es ist wieder da. Freiwillig hatten die Teams in der vergangenen Saison darauf verzichtet. Nun soll es zusammen mit dem verstellbaren Heckfügel für noch mehr Überholmanöver sorgen. Die Energie, die bei den Bremsvorgängen entsteht, wird gespeichert. Pro Runde kann der Fahrer so zusätzliche 82 PS für insgesamt 6,7 Sekunden aktivieren.

Reifen: Rückkehrer Pirelli stellt die Teams und Fahrer vor Herausforderungen - und das sollte der italienische Hersteller auch. Die Rennen sollen spannender gemacht werden. Das soll unter anderem durch eine höhere Zahl an Boxenstopps erreicht werden. Weltmeister Sebastian Vettel rechnet mit bis zu vier Reifenwechseln. Die sogenannten "super soft" Reifen bauen binnen weniger Runden ab. Wer den Zeitpunkt zum Boxenstopp verpasst, könnte im Rennen entscheidend zurückgeworfen werden.

Die neuen Pirelli-Reifen sind an den Flanken farblich markiert. Es gibt vier Reifen fürs Trockene, superweich (rot), weich (gelb), medium (weiß) und hart (silber), dazu Regenreifen (orange) und Intermediates (hellblau).

Reifenkontingent: Jedes Auto hat pro Wochenende 11 Sätze (44 Reifen), 6 prime (hart) und 5 option (weiche Mischung) tyres. Für Qualifying und Rennen stehen nur 3 Sätze zur Verfügung. Ausnahme Regenreifen.

Regenreifen: Profiltiefe 5mm, Wasserverdrängung pro Reifen und Sekunde 60 Liter, insgesamt 240 l/s (PKW pro Reifen 10l/s)

Teamorder: Es darf wieder mit Erlaubnis befohlen werden, wer der Schnellere im eigenen Stall ist. Nach dem Ferrari-Skandal im vergangenen Jahr hoben die Regelhüter des Internationalen Automobilverband das jahrelang geltende Verbot auf.

107-Prozent-Regel: Jeder Fahrer, der im ersten Qualifikations-Abschnitt um sieben Prozent über der schnellsten Runde des Top-Piloten liegt, darf nicht am Rennen teilnehmen. Die Rennkommissare können aber Ausnahmen gewähren, wenn der Fahrer davor im Training eine "angemessene Zeit" gefahren ist.

Höchststrafe: Die Rennkommissare dürfen direkt nach dem Rennen bis zu 250.000 Dollar (180.000 Euro) Bußgeld bei Regelverstößen verhängen. Bisher waren es 100.000 Dollar (72.000 Euro).

Premiere: Zum ersten Mal wird die Formel 1 in diesem Jahr in Indien an den Start gehen. Das Rennen soll am 30. Oktober in Greater Noida rund 25 Kilometer südöstlich von Neu Delhi über die Bühne gehen

WM-Punkte

Nachdem heuer 24 Formel-1-Autos am Start stehen, wollte man die Punkte breiter verteilen. Das neue System: 25-18-15-12-10-8-6-4-2 und 1 Punkt (bisher 10-8-6-5-4-3-2-1).

Boxenstopps

Ab heuer ist Nachtanken während des Rennens verboten. Statt mit 100 bis 110 Liter werden die Autos nun mit bis zu 230 Liter Sprit an Bord starten.

Reifen

Die Vorderreifen dürfen nur noch 245 statt 270 mm breit sein. Jedem Piloten stehen elf Sätze Trockenreifen (bisher 14) zur Verfügung, davon sechs der harten und fünf der weicheren Mischung, die nach wie vor mit einem grünen Streifen gekennzeichnet ist. Drei Sätze müssen Freitag zurückgegeben werden, einer bereits nach dem ersten Training.

Räder

Die aerodynamischen Vollabdeckungen der Räder, einst von Ferrari erfunden, sind ab sofort verboten.

Motor

Der Plan, nur noch fünf statt acht Motoren pro Saison zu verwenden, wurde auf 2011 verschoben.

Qualifying

Im ersten (20 Minuten) und zweiten (15 Minuten) Teil fallen jeweils sieben Piloten hinaus. Das dritte Qualifying der Top-10-Piloten (10 Minuten) wird mit „leerem“ Tank gefahren. Die Reifen der schnellsten Runde müssen aber tags darauf am Start verwendet werden.

Test

Bis 1. Dezember gilt wie bereits im Vorjahr ein generelles Testverbot. Bei Fahrertausch dürfen Piloten, die zwei Jahre keinen Grand Prix bestritten haben, einen Tag testen.